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Schokoladenherstellung und Weinverkostung in San Juan del Obispo

Auch die schönste Zeit geht vorüber ... und die letzten drei Wochen sind wie im Flug vergangen. Zum Abschluss des Spanischunterrichtes mit Leticia haben wir wieder einen Ausflug unternommen, dieses Mal nach San Juan del Obispo.
San Juan del Obispo ist ein sehr kleines Dorf in der Nähe von Antigua, und am besten fährt man dorthin mit dem Bus. Der Bus kostet 3 Quetzales, das sind etwa 40 Cent.

Besuch der Schokoladenherstellung und Weinprobe in San Juan del Obispo

In der Umgebung von Antigua wächst kein Kakao, denn Antigua liegt viel zu hoch. Kakao benötigt tropisches Klima, und daher kommen die Kakaobohnen aus den tropischen Regionen Guatemalas. Nach der Ernte müssen die Kakaobohnen ca. eine Woche fermentieren, das heißt nichts anderes, als dass die feuchten Bohnen eine Woche in der Wärme herum liegen müssen. Dabei entwickelt sich das typische Kakaoaroma.

Danach werden die Bohnen in der Sonne getrocknet, das dauert eine bis zwei Wochen. 

Die Kakabohnen werden nun weiter verarbeitet. Als nächster Schritt erfolgt das Rösten. Hier von Hand in einer Pfanne, dabei werden schadhafte Bohnen aussortiert. 

Die Schalen um die Kakaobohnen werden anschließend - hier von Hand - entfernt.

Die Kakaobohnen werden nun mit Zucker und evtl. mit Aromen vermahlen. 
Diese Masse ist noch nicht ganz fertig, sondern muss noch einige Male durch die Mühle. Ist die Schokoladenmasse fertig, werden aus der Masse Scheiben geformt.
Das sind die fertigen Schokoladenscheiben, wie sie verkauft werden. Es gibt Schokolade mit verschiedenen Mengen Zucker, und mit verschiedenen Aromen vermischt. 
Die Schokolade mit 55% Zucker wird mit Wasser zu Kakao zubereitet. Zum Essen ist sie eigentlich zu süß. Die Schokolade mit 25% Zucker kann man aber so essen (oder auch einen Kakao zubereiten).

Nach der Schokoladenherstellung haben wir eine Weinverkostung besucht. Traditionell werden die Weine in der Gegend aus der Mispel (Níspero) hergestellt, aber es gibt auch Wein aus allem möglichem andernen, auch aus Heidelbeeren (die in Guatemala gar nicht wachsen). 

Mispeln werden einmal im Jahr geernet (im November). Es ist eine sehr süße, saftige Frucht, die eine dünne Schale hat, die man vor dem Essen abpellen muss.
Es gibt Mispelweine mit verschieden langer Reifezeit. Die Mispelmarmelade ist eigentlich ein Fruchtmuß, da kein weiterer Zucker zugesetzt wird.
Und natürlich gibt es die Mispeln auch als Konserve eingekocht.
Hier gibt es Weine aus allem Möglichen, auch aus verschiedenen Kombinationen von Früchten. Der Alkoholgehalt reicht bis 18%, das ist also schon Likör.

Ansonsten gibt es in San Juan del Obispo nicht viel zu sehen, eine der ältesten Kirchen in Guatemala und einen schönen Ausblick.














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